>REDUKTIONEN<


„Die Repräsentationen sind nur in dem Maß autorisiert, im Namen des Realen zu sprechen, in dem sie ihre Produktionsbedingungen vergessen machen. Und die Institution muß diese beiden gegensätzlichen Vorgänge legieren: Aus gesellschaftlichen Kämpfen, Regeln und Prozessen formt sie die Zwänge, die sie dem Produktionsprozeß auferlegen kann, und sie verhüllt diesen Vorgang durch den produzierten Diskurs“
Michel DeCerteau – Die Geschichte. Wissenschaft und Fiktion


Die Reduktion von Komplexität ist ein Denkschema, welches genuin zum Erkentnisprozess zuzuordnen ist. Im Kontext des Denkens über Wissensbilder gewinnt das Werkzeug der Reduktion jedoch einen zusätzlichen ideologischen Zug. Die Naturalisierung der Vereinfachung und diskursiven Aufladung von Wissen in Bildern scheint zum Strukturmerkmal einen Public Understanding of Science and Humanities (Push) zu werden. Das Science Center, das Museum, die Wunderkammer didaktisieren Wissen in seiner Reduktion – und stiften somit einen Metadiskurs des Epistemes.

(c) 2003 Rolf F. Nohr

 

 

 


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Vertiefungen:

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